
Demonstration gegen Zwangsräumungen in Lützerath – 200 Vermummte demolieren Schaufenster in Berlin


Ein Schaufenster in der Nähe des Hackeschen Marktes wurde zerstört. Unbekannte beschädigten in der Nacht zum Freitag mehrere Schaufenster und beschädigten Fassaden…hmed.
Quelle: dpa/Fabian Sommer
Der Protest gegen die Fortsetzung des Braunkohleabbaus in Lützerath hat sich nun auch auf Berlin ausgeweitet. Am Freitagabend randalierten Vermummte im Bereich des Hackeschen Marktes. Steine wurden geworfen und Mülltonnen angezündet.
mMehr als hundert vermummte Kriminelle sollen aus Protest gegen die Räumung der Stadt Lützerath in Berlin-Mitte randaliert und Schaufenster eingeschlagen haben. Sie zündeten am Freitagabend Mülltonnen an und zündeten Feuerwerkskörper auf einer Polizeistation, teilte die Polizei mit. Die Rede war von mehr als 200 Randalierern, die durch die Straßen rund um den Hackeschen Markt ziehen. Die nordrhein-westfälische Stadt Lützerath soll abgerissen werden, damit der Energiekonzern RWE die darunter liegende Kohle abbauen kann.
Nach Angaben der Berliner Polizei begannen gegen 1.15 Uhr die ersten Vermummten damit, Mülltonnen in Brand zu setzen. Nachdem die Gruppe erheblich gewachsen war, zogen sie weiter. Die vermutlich aus der linksextremen Szene stammenden Täter beschädigten die Schaufenster von mindestens 26 Geschäften mit Kopfsteinpflaster und mit Farbe gefüllten Christbaumkugeln. Auch beschmierten sie Fassaden und Fenster mit Lützerath-bezogenen Sprüchen.
Nach Angaben der Polizei wurde auch die Polizeiwache in der Brunnenstraße nachts mit Feuerwerkskörpern angegriffen und zwei Büros der Grünen mit Parolen beschmiert. Die Polizei suchte mit einem Hubschrauber nach den Tätern. Dieser wird wegen schweren Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung ermittelt.
Eine linksradikale Website forderte kürzlich, dass „der Kampf zur Verteidigung Lützeraths auch in den Ballungsräumen propagiert werden sollte“. Weiter hieß es: “Auch wir können hier in Berlin gemeinsam unsere Wut auf die Straße tragen.”
Nach Angaben der Polizei nahmen sie zwei Verdächtige und eine Frau fest. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen. Zuerst hatte die “Berliner Zeitung” über den Vorfall berichtet.