
Buckeburg. Zur Vorwarnung: Die Stimmung ist gemischt. Es kommt natürlich darauf an, in welcher Branche man fragt. Im Schild-Center scheinen alle Corona- und Inflationssorgen verflogen zu sein. Das Geschäft boomt. Allein in der Woche vor Weihnachten erzielte das Einkaufszentrum 23 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. „Damit sind wir auf dem Niveau von 2019 – vor der Corona-Pandemie“, sagt Filialleiterin Sarina Korsen. Zu Beginn der Corona-Krise ging der Umsatz stark zurück. „Wir freuen uns, dass wieder mehr Leute zu uns kommen“, sagt Korsen. Spielzeug und Bücher sind besonders beliebt.
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Obwohl das Schild-Center ein Umsatzplus verzeichnet, sieht es in der Bückeburger Textilbranche offenbar nicht so gut aus. „Das Weihnachtsgeschäft lässt zu wünschen übrig“, sagt Sylke Fengler im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Auswirkungen der Inflation – sie sind zu spüren. „Ich habe das Glück, dass ich in den Sommermonaten – bevor die Auswirkungen der Inflation zu spüren waren – gut verkauft habe, sodass ich noch finanzielle Reserven habe“, sagt die Inhaberin des gleichnamigen Bückeburger Modehauses.
Hoffen auf treue Kunden
Die Leute gehen sehr vorsichtig mit Geld um, sagt er. “Sie denken zweimal darüber nach, ob sie ihr Geld ausgeben oder nicht.” Es ist heutzutage besonders schwierig, Frauen zum Kauf von Kleidung zu motivieren. „Die Schränke sind voll, da kann man besser darauf verzichten. Man muss sein Verkaufsgeschick unter Beweis stellen – und sich auf Stammkunden verlassen“, sagt die Unternehmerin.
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Engpässe bei Parfüm
Düfte sind sehr gefragt. Bei der Parfümerie Aureli boomt das Geschäft. „Wir könnten noch mehr verkaufen, wenn wir nicht mit Lieferengpässen zu kämpfen hätten“, sagt Nadine Wildhagen, Teamleiterin der Niederlassung Bückeburg.
Kurz vor Weihnachten verkauft die Goldschmiede Aurum viele Halsketten. „Ich kann mich nicht beklagen. Die Auftragsbücher sind voll – und das Geschäft brummt“, sagt Inhaberin und Goldschmiedemeisterin Heidje Ahrendt-Struckmeier.
Insgesamt veranschlagt der Handelsverband 120,3 Milliarden Euro für den bundesweiten Einzelhandelsumsatz des Weihnachtsgeschäfts. Das entspricht einem Plus von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, liegt aber inflationsbereinigt bei minus vier Prozent.
Nach den umsatzstarken Corona-bedingten vergangenen Jahren ist laut Handelsverband auch das Weihnachtsgeschäft im Online-Einzelhandel benachteiligt. Hier sind die realen Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent gesunken. Die aktuelle Trendumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 400 Handelsunternehmen aller Branchen, Standorte und Größen zeigt, dass nur ein Viertel der befragten Händler mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts zufrieden ist.
„Das Weihnachtsgeschäft hat in der vergangenen Woche an Schwung verloren. Die Umsatzentwicklung und die Kundenfrequenz blieben hinter den Erwartungen vieler Händler zurück“, sagt Stefan Genth, CEO von HDE. Auf der anderen Seite ist fast die Hälfte der Einzelhändler unzufrieden. Der erfolgreichste Tag der vergangenen Woche war laut Umfrage der Samstag vor dem vierten Advent. Hier gaben 42 Prozent der befragten Einzelhändler in der Innenstadt an, dass die Geschäfte gut seien, insbesondere größere Unternehmen, Bekleidungshändler und Sporthändler.
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„Das Weihnachtsgeschäft ist in diesem Jahr nicht so gelaufen, wie es sich viele Händler erhofft hatten, und es gab keine Spitzen. Mit der anhaltenden Pandemie und den Auswirkungen der Energiekrise sind die Rahmenbedingungen äußerst schwierig“, sagt Genth. Vielerorts sei die Kundenfrequenz bislang zu schwach, um das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln.
Erstmals seit mehr als 15 Jahren erwartet der Handelsverband auch im Online-Handel einen Umsatzrückgang im Weihnachtsgeschäft. Nach Corona-bedingt starken Umsätzen in den vergangenen Jahren prognostiziert der Handelsverband einen Umsatzrückgang von real 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das spürt auch Sylke Fengler, die seit der Pandemie ihr Online-Business betreibt. Er sagt, die Nachfrage sei gesunken. Löwe