
Marktbericht
Stand: 01.02.2023 09:34
An der Börse warten die Anleger weiterhin gespannt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank. Der DAX dürfte zunächst auf dem Niveau des Vortages verharren. Preisschwankungen sollen sich bis zum Abend in Grenzen halten.
Mit 15.140 Punkten startete das Börsenbarometer ziemlich genau auf dem Niveau vom gestrigen Schlusskurs. Die 15.000er-Marke des DAX ist also weiter in Gefahr.
Update der Wirtschaft vom 01.02.2023
Anne-Catherine Beck, Personalabteilung, 01.02.2023 10:01
Signale der US-Notenbank
Der Finanzmarkt rechnet bis heute Abend mit einer kleinen Zinserhöhung der US-Notenbank (Fed) um 0,25 Prozentpunkte. Die Zinsspanne soll demnach auf 4,50-4,75 Prozent steigen. „Gleichzeitig wird Fed-Chef Powell die Pressekonferenz nutzen, um dem Markt zu signalisieren, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht beendet ist“, sagten Tiffany Wilding und Allison Boxer, Ökonominnen beim Vermögensverwalter Pimco.
Die Auslandsbörsen zeichnen ein gemischtes Bild
Der New Yorker Dow Jones Industrial Average schloss den Abend um 1,1 Prozent höher bei 34.086 Punkten. Der technologielastige Nasdaq stieg um 1,7 Prozent auf 11.584. Die Wall Street hofft auf eine kleine Zinserhöhung. In Asien warteten die Anleger auf den Morgen. Der japanische Nikkei-Index schloss nahezu unverändert bei 27.347 Punkten. Die Shanghai Stock Exchange stieg um 0,1 Prozent.
Der Devisenmarkt steht unter Druck
Der Euro hält sich heute Morgen gut bei 1,0878 $. Im Falle einer kleinen US-Zinserhöhung könnte die europäische Gemeinschaftswährung weiter steigen, insbesondere wenn die Europäische Zentralbank (EZB) morgen den Leitzins der Eurozone stärker anhebt als die US-Notenbank. nämlich um 0,5 Prozentpunkte.
Mehr Kauflaune am Ölmarkt
Ein Barrel der Nordseesorte Brent wird derzeit etwas höher als gestern bei 85,45 $ gehandelt. Marktbeobachtern zufolge wird der Ölmarkt aufgrund des weniger starken Anstiegs der US-Zinsen lebhafter sein.
Wenig Bewegung im DAX
Im Leitindex mögen am Morgen Aktien von Infineon und Porsche in die Gewinnerliste einziehen, Kursbewegungen halten sich aber in Grenzen. Aktien von Merck und SAP eröffneten schwächer als der Gesamtmarkt.
Hannover Rück-Aktie unter Druck
Die Aktie der Hannover Rück verlor nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen rund zwei Prozent und bildete zusammen mit der Münchener-Rück-Aktie das Schlusslicht des DAX. Im vergangenen Jahr steigerte der Rückversicherer seinen Gewinn um 14 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro und erreichte damit das untere Ende seiner Prognose. Bis 2023 strebt die Hannover Rück „aufgrund des weiterhin positiven Marktumfelds“ einen Gewinn von mindestens 1,7 Milliarden Euro an. Händler kommentieren die Prognose als „vorsichtig“.
Deutlich mehr Reisende in Deutschland
Aktien von Fraport und Lufthansa profitieren leicht von den aktuellen Passagierzahlen. Die Zahl der Passagiere an deutschen Flughäfen ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. An Deutschlands 23 größten Verkehrsflughäfen sind im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viele Menschen gestartet oder gelandet wie 2021, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mit. Demnach gab es im Jahr 2022 etwa 155,2 Millionen Passagiere auf Flughäfen.
Rheinmetall hat die Kapitalmaßnahme abgeschlossen
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat gestern eine Milliarde Euro an frischem Kapital zur Finanzierung der Übernahme des spanischen Munitionsherstellers Expal Systems aufgenommen. Rheinmetall habe gestern zwei Teile unbesicherter Wandelschuldverschreibungen im Volumen von jeweils 500 Millionen Euro an Großinvestoren verkauft, teilte das Unternehmen am Abend mit. Die Aktie des DAX-Kandidaten erholte sich am Morgen von den gestrigen Kursverlusten.
Die Kennzahlen der Software AG sind nicht zufriedenstellend
Die Aktien des Softwarehauses TecDAX verlieren am Morgen rund vier Prozent. Die Software AG ist 2022 dank einer Geschäftserholung im vierten Quartal gewachsen. Insgesamt stieg der Umsatz des Unternehmens mit Bio-Produkten um 7 % auf 773,4 Millionen Euro und die Betriebsgewinnmarge stieg um 1,6 Prozentpunkte auf 21,2 %. Aufgrund der eingetrübten Konjunkturaussichten wurden die bisherigen Margenziele für 2023 jedoch aufgegeben. Die operative Marge soll zwischen 16 und 18 Prozent liegen.
Russisches Geschäft hilft RBI
Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) hat im vergangenen Geschäftsjahr ihren Gewinn in Russland mehr als vervierfacht. Im Endergebnis stieg der Gewinn auf 2,06 Milliarden Euro nach 474 Millionen Euro im Vorjahr, wie die heute von der Bank veröffentlichte Präsentation zeigt. Die russische Tochterbank, die fast ein Jahr nach Kriegsausbruch in der Ukraine immer noch von der RBI gehalten wird, trug mehr als die Hälfte zum Konzerngewinn von 3,63 (1,37) Milliarden Euro bei. Die RBI ist eine der europäischen Banken, die Russland am meisten ausgesetzt ist.
AMD trotzt schwacher PC-Nachfrage
Gestern Abend haben mehrere US-Großkonzerne nach US-Börsenschluss Quartalsdaten veröffentlicht, die auch den deutschen Handel beeinträchtigen könnten. Die sinkende Nachfrage nach PCs bereitet dem Chipgiganten AMD Probleme. Die Quartalsergebnisse von AMD waren jedoch besser als erwartet. Der Umsatz stieg im vierten Quartal 2022 um 16 Prozent auf 5,6 Milliarden US-Dollar, und der Gewinn pro Aktie von 0,69 US-Dollar übertraf die Markterwartungen um zwei US-Cent.
Amgen mit geringeren Gewinnen
Der Gewinn des US-Biotechkonzerns Amgen sank im letzten Quartal um rund 15 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz blieb praktisch unverändert bei 6,8 Milliarden US-Dollar. Höhere Produkterlöse kompensierten geringere sonstige Erlöse aus einer Zusammenarbeit mit dem US-Pharmaunternehmen Eli Lilly bei der Herstellung von Covid-Antikörpern.