
Das sind Worte, die uns alle beunruhigen sollten und zeigen, WARUM die Ukraine so verzweifelt nach mehr militärischer Hilfe verlangt.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki warnt im exklusiven BILD-Interview eindringlicher als jeder andere EU-Regierungschef: Putin kann wieder Kiew ins Visier nehmen!
Erinnern Sie sich, was Sie Anfang Februar 2022 dachten, als die Welt über einen möglichen Angriff auf Kiew, auf die gesamte Ukraine diskutierte?
„Niemals“, „So dumm ist er nicht“, „Es ist nur eine Abschreckung“ So sprachen deutsche Politiker damals über den Anschlag, den die US-Dienste genau vorhersagten, den deutsche Geheimdienste aber als „eher unwahrscheinlich“ bezeichneten.
Ich weiß nicht, ob der polnische Ministerpräsident mit seinen sehr konkreten Warnungen vor der Hauptstadt recht hat. Was ich weiß: Putin hat im Osten des Landes um Bakhmut kleine Erfolge erzielt, der Tod von weiteren hunderttausend Soldaten und mehr ist ihm egal, er will offensichtlich nur eines: der ganzen Welt zeigen, dass er ist der stärkere!
Vor ziemlich genau einem Jahr bin ich in das letzte Flugzeug gestiegen, das von Berlin nach Kiew gestartet ist. Ein paar Wochen später war Krieg. Jetzt sind wir wieder in Kiew und wieder einmal wollen die wenigsten glauben, dass es WIEDER schlimmer werden könnte, als es ohnehin schon ist. Angesichts der täglichen brutalen Angriffe, angesichts der Kämpfe im Donbass, die teilweise an die Schrecken und Verwüstungen des Ersten Weltkriegs erinnern.
Die derzeit in Deutschland geführten Debatten gehen an der Realität vorbei. Das Gefühl, dass mit den Leoparden alles erledigt ist und die Ukraine endlich dankbar sein sollte, breitet sich immer mehr aus. Das Gegenteil ist der Fall: Die Tatsache, dass Deutschland und andere europäische Länder so langsam waren, obwohl die Ukraine im Herbst erfolgreiche Gegenoffensiven durchgeführt hat, schafft nun eine neue Gefahr.
Zunächst einmal braucht die Ukraine die Leopard-2-Panzer jetzt zuallererst schnell. Zweitens muss eine koordinierte schnelle weitere Hilfe, insbesondere mit Artillerie und Munition, erfolgen. Und drittens darf natürlich die Lieferung von Kampfjets kein Tabu sein.
Dieser Krieg ist, wie der polnische Ministerpräsident klar gesagt hat, viel offener, als manche Leute denken. Ob sich die Ukraine auch im zweiten Jahr gegen die russische Zermürbungskampagne wehren kann, entscheidet die Entschlossenheit auf beiden Seiten.