Ford-Betriebsrat verkündet Hiobsbotschaft für Mitarbeiter in Saarlouis

Schlechte Nachrichten für das neue Jahr
:
Der Betriebsrat von Ford beauftragt die Mitarbeiter, ein Jahr lang Entscheidungen zu treffen.

Die Zukunft der 4.000 Ford-Arbeiter bleibt offen. Der Betriebsrat hofft auf erfolgreiche Verhandlungen im Werk Saarlouis. Doch auch in Köln ziehen dunkle Wolken auf.

Droht den Beschäftigten im Kölner Ford-Werk Stellenabbau? Das zumindest vermutet Markus Thal, Vorsitzender des Betriebsrates Saarlouis, in seiner Botschaft an die Belegschaft. Das Unternehmen wurde von einigen Entscheidungsträgern wegen schlechten Managements ins Abseits gedrängt und muss nun gestrafft werden. Das bedeutet nichts anderes als eine weitere Reduzierung. Daher wird sich die Belegschaft in Köln am 23. Januar zu einer Notfall-Arbeitssitzung versammeln.

Saarlouis Ford-Betriebsrat kämpft um Arbeitsplätze

Für die Ford-Werke Saarlouis bereitet Thal die Belegschaft auf ein Jahr vor, in dem „wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Arbeit für uns alle getroffen werden“. Bisher hat das Unternehmen versprochen, nur 500 bis 700 Arbeitsplätze in Saarlouis zu halten. Damit würde für fast 4.000 Ford-Mitarbeiter die Zukunftslösung fehlen. Auch für die 1.600 Mitarbeiter der Zulieferfirmen gibt es keine Garantie.

Die Suche nach Investoren war bisher erfolglos

Bei der Suche nach Investoren konnte der Betriebsrat noch keine Ergebnisse vorlegen. Im Dezember hätten sich noch 15 Interessenten für den Standort Saarlouis befunden, die Suche sei aber ein „sehr intensiver Prozess“, eine Zusage oder Absichtserklärung des potenziellen Investors liege nicht vor. Aber Thal erwartet nicht länger, dass ein Investor einspringt und alle Arbeitsplätze bei Ford und Zulieferern behält.

Martin Sander, der Mann-Chef des Betriebsrates aus Deutschland, ist enttäuscht. Das Zukunftskonzept könne er nicht wie versprochen bis Ende 2022 präsentieren. Stattdessen hieß es nun in einer Stellungnahme, bis Ende des ersten Quartals 2023 potenzielle Investoren identifizieren zu wollen. Thal schlägt jedoch vor, dass dieser Zeitplan auch auseinandergerissen werden könnte.

Kölner Ford braucht Arbeiter für E-Modelle

Der Betriebsrat gibt außerdem bekannt, dass eine Betriebsvereinbarung über alternative Arbeitsplätze in Köln unterzeichnet wurde. Im August 2023 beginnt dort die Produktion des E-Modells, was zu einem höheren Personalbedarf führen wird, der noch nicht gedeckt ist. 2024 kommt im Kölner Werk eine dritte Produktionsschicht hinzu. Neue Arbeitsplätze entstehen im Bereich der Fahrzeugproduktion, also Produktion, Logistik und Facharbeiter. Der Betriebsrat will die Veränderungsbereiten unterstützen, bittet aber gleichzeitig um Geduld. Vor dem Umzug nach Köln muss ein Beratungsgespräch stattfinden. Wer zur Veränderung bereit ist, sollte abwarten und nicht in die Personalabteilung gehen.

Auch der Betriebsrat gibt Auskunft über die Zukunft des Konzerns. Ford reduziert sein Pkw-Angebot und stellt die Modelle Mondeo, Fiesta, Galaxy, S-MAX und Focus ab Mitte 2025 aus. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen auf Nutzfahrzeuge und das High-End-Segment. Der Betriebsrat steht den Geschäftsentscheidungen von Ford Europe kritisch gegenüber. Ford jagt der Elektrifizierung und eigenen Zielen hinterher und soll die Löhne seiner Mitarbeiter durch Reduzierung der Mitarbeiterzahl senken. Die Vision des Managements sei nicht wiederzuerkennen, sagt Thal.

15 Auszubildende werden vorübergehend in Saarlouis beschäftigt

Erst Anfang 2023 kann der Betriebsrat die gute Nachricht verkünden. 15 Auszubildende werden nach Abschluss ihrer Berufsausbildung im Januar befristet übernommen, acht Nachwuchsfachkräfte erhalten eine Festanstellung.

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