„Freuen uns, aus dem grauen Deutschland wegzukommen“

  1. Startseite
  2. Frankfurt

Erstellt:

Von: Thomas J. Schmidt

Teilen

Am Frankfurter Flughafen herrscht in diesen Tagen wieder Hochbetrieb – wie vor Corona. Viele Menschen verbringen die Ferien im Ausland.

Frankfurt – Donnerstag war der erste Urlaubstag. Die Flugzeuge starteten in den Urlaub – in der Sonne. Viele Familien verbringen Weihnachten außerhalb des regnerischen Deutschlands. So ist die Familie Kazi. Sidney, Susan und der dreijährige Patrice fliegen zu ihren Eltern und Großeltern nach Portugal. „Wir verbringen Weihnachten immer mit der Familie“, sagt Susan Kazi. “Wir wechseln uns ab.” In einem Jahr sind ihre Eltern das Ziel, im nächsten Jahr seine. Wie jetzt. „Meine Mutter ist Deutsche, sie lebt in Portugal. Mein Vater und meine Großeltern sind auch dabei“, freut sich Sidney Kazi.

Die drei haben sich noch nicht der Air Portugal-Linie angeschlossen. Sie haben sich gerade an der Anzeigetafel orientiert. Jetzt geht es schnurstracks in die Halle 1 B.

Auch Lesen :  „Goodbye Deutschland“-Star Caro Robens gibt ein Vermögen für Schönheits-OP aus

Terminal 1 war gestern sehr voll. Immer wieder kamen Menschen, vor den Check-in-Schaltern der verschiedenen Flüge bildeten sich oft lange Schlangen. Die Warteschlange vor Turkish Airways wird kürzer, während die vor Air Portugal immer länger wird. Manche Flugzeuge kommen verspätet an, die Passagiere finden sich erst vor der großen Anzeigetafel im Terminal 1 B zurecht. Normaler Ferienbetrieb, endlich wieder zurück.

Flughafen Frankfurt: Es gibt fast keine günstigen Last-Minute-Tickets mehr

„Im vergangenen Jahr haben wir am 22. Dezember 96.500 Passagiere gezählt, heute werden 145.000 erwartet“, sagt Fraport-Sprecherin Maria Linden. „Das ist noch kein Rekord. Morgen“ – also an diesem Freitag – „werden weitere Passagiere erwartet.“ Schließlich sei die Pandemie endlich vorbei. Das sieht man an den Flugbewegungen. 1120 Maschinen sind gestern gelandet und gestartet.

Für viele ist es raus aus dem Regen und rein in die Sonne. Thomas und Andrea Liebermann sind aus Freiburg nach Frankfurt gekommen und warten auf den Check-in. Zunächst geht es nach Lissabon: „Dort steigen wir um und fliegen für drei Wochen nach Afrika“, sagt Andrea Liebermann. „Jedes Jahr nutzen wir die Weihnachtszeit für einen Feiertag“, sagt sie. Nein, sie werden die Feierlichkeiten in Deutschland nicht verpassen. “Dort”, sagt Thomas Liebermann, “gibt es das nicht so wie hier.”

Auch Lesen :  Eskalation im Koalitionsstreit um Kampfpanzer

Als nächstes, in der Reihe nach Istanbul, sind Ferdi und Engin Cola. Die Brüder aus Oberhausen wollen in die Türkei. „Wir fliegen zum ersten Mal zu Weihnachten weg“, sagt Engin. “Leider müssen wir am 1. Januar zurück.” Denn am 2. sind wir wieder an der Arbeit. Ferdi ergänzt: „Wir wollten das Auto fahren, hatten aber einen Totalschaden.“ Das Überspringen der Ferien komme aber nicht in Frage – „ohne Frauen, ohne Kinder“, sagt Engin und lacht. Das Ticket war kurzfristig recht teuer.

Auch Lesen :  Im Vatikan und in Deutschland: So läuft der Abschied von Benedikt XVI.
Auf dem Weg zur Familie in Portugal: Die Frankfurter Familie Kazi – Sidney, Susan und Patrice.
Auf dem Weg zur Familie in Portugal: Die Frankfurter Familie Kazi – Sidney, Susan und Patrice. ©Schmidt,Thomas

Flughafen Frankfurt: „Billigangebote gibt es nicht“

Illic Ramadani, der zusammen mit seinem Bruder den Last-Minute-Schalter von tickets24 betreibt, bestätigt, dass es derzeit kaum noch günstige Last-Minute-Tickets gibt. Er schaut in seine Akten: “Ich habe zwei Tickets nach Athen für 600 Euro pro Strecke verkauft.” Also kein Rückflug. „Billigangebote sind nicht zu finden“, sagt er und zuckt mit den Schultern.

Jörg und Muna Hammer haben einen langen Flug vor sich. Sie stehen in der Schlange am Terminal 1 C von Thai Airways. „Erst Bangkok, dann Koh Mak“, sagt Hammer. „Weihnachten verbringen wir auf der Insel, in der Sonne“, freut er sich. 2018 waren sie zuletzt dort. „Sie haben dort auch Weihnachten“, versichert er. “Die Straßen sind geschmückt, es gibt sogar Weihnachtsbäume.”

Rainer Klitz bestätigt es, aber für Mexiko. „Bei 28 Grad Wassertemperatur gibt es eine Party“, sagt der Vater, der mit seinem Sohn Till zwei Minuten vom Strand entfernt ins Ferienhaus fliegt. „Bis er sieben Jahre alt ist, macht er jetzt Urlaub“, sagt Gießener. “Wir sind froh, aus dem grauen Deutschland wegzukommen.”

Auch Anna Pinzger und Dieter Baum haben einen Langstreckenflug vor sich. „Es geht nach Südafrika“, sagt Anna Pinzger. Sie kommt aus Tübingen, ihr Mann aus Heidelberg und sie wollen gemeinsam Sommertage am Kap erleben. “Wir haben eine Safari gebucht.” Natur und Wildnis erleben, wandern, vielleicht Radtouren unternehmen – die beiden sind glücklich. „Das ist unser erster Feiertag über Weihnachten“, sagt Dieter Baum. „Jedenfalls in einem ganz anderen Klima. Wir kennen es, an Weihnachten in die Alpen zu fahren.” Aber das Festival dort ist wie zu Hause. Wie wird es in Südafrika gefeiert? Die beiden sind begeistert. (Thomas J. Schmidt)

Lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle sollen bald der Vergangenheit angehören. Am Frankfurter Flughafen kommt in Kürze eine neue Technik zur Kontrolle von Handgepäck zum Einsatz.

Source

Leave a Reply

Your email address will not be published.

In Verbindung stehende Artikel

Back to top button