„Geschäftsaufgabe wegen Brückendesaster“: Tableau grand gourmet schließt

Klaus Dieter Grobel vor dem Tableau, das er mit seiner Frau Angela Graumann 13 Jahre lang leitete. Derzeit läuft ein Räumungsverkauf.

©Carolina Ludwig

„Corona war gut für den Umsatz“ – mit dieser Aussage bilden Klaus Dieter Grobel und Angela Graumann eher die Ausnahme von Tableaus Grand Gourmet. „Geschäftsschließung wegen Brückenkatastrophe“ passt eher ins Bild. In der Talstraße findet derzeit ein Räumungsverkauf statt.

Lüdenscheid – Dass zwei Lüdenscheider ihr Feinkostgeschäft nach 13 Jahren aufgeben, hatte zunächst nichts mit der Brücke zu tun. „Wir wollten uns aus Altersgründen zurückziehen“, sagt Graumann. Zwei Jahre lang versuchten sie, einen Nachfolger zu finden, es gab zwei Interessenten, an die das Paar ihr Geschäft gerne abgegeben hätte.

Auch Lesen :  Supermarkt-Kunde sieht Bier im Angebot für 0,00 Euro – und versucht sein Glück

Dann griff die Pandemie ein und der erste Interessent brach ab, weil er seine Kinder zu Hause behalten musste. Nun ist die Pandemie vorbei, doch Nachrodterin ist nicht bereit, sich jeden Morgen im Umleitungsverkehr anzustellen. Ein weiterer Interessent hatte sich aufgrund der Brückenschließung im vergangenen Jahr bereits umorientiert, die Übernahme scheiterte. „Wir haben es auch über die IHK versucht“, sagt Klaus Dieter Grobel. Da bekam man zwei Angebote, mit denen das Paar kein gutes Gefühl hatte. „Wir wollen es niemandem überlassen, der nur Profit machen will. Das funktioniert nur, wenn es vom Eigentümer geführt wird“, sind sie überzeugt. Und so bleibt dem Paar nur das Geschäftliche.

Wir wollen es niemandem überlassen, der nur Profit machen will. Es funktioniert nur, wenn es vom Eigentümer verwaltet wird.

Angela Graumann, die große Feinschmeckerin von Tableau

„Die Kunden sind natürlich enttäuscht“, sagt Angela Graumann. Der Kontakt war immer sehr persönlich und privat, es sind auch Freundschaften entstanden, die wir natürlich weiter ausbauen möchten. Die Kinder einiger früherer Kunden betreten jetzt den Laden, und einige haben das Lesen auf den vielen Metallschildern und Slogans hinter der Kasse geübt. Viele der Kunden kamen vor 13 Jahren von Jacques Wein-Depot, wo Graumann zuvor sieben Jahre gearbeitet hatte. Die persönliche Verbundenheit zahlte sich aus, die Lüdenscheids blieben ihm treu.

Auch Lesen :  Raumfahrt: Die letzte Ariane 5 war mehr als ein Satellit-Lastwagen - Wirtschaft

Der Abschied vom Geschäft sollte für Graumann und Grobel auch der Abschied von der Bergstadt sein. „Lüdenscheid ist einfach nicht mehr so ​​spektakulär“, sagt Graumann. Wohin es gehen soll, ist noch nicht klar. “Vielleicht nach Norden”, sinniert sie, “Hauptsache weg.”

Auch Lesen :  Wie die schwäbsiche Wirtschaft von Jair Bolsonaros Niederlage profitieren kann

Umsatzverlust 20-25 Prozent

Das Ehepaar ist sehr enttäuscht, dass der Übergang des Unternehmens nicht gelungen ist. Unter normalen Umständen – ohne Schließung der Brücke – hätte die Suche ein oder zwei Jahre dauern können. Aber 20 bis 25 Prozent Umsatzeinbußen und zeitweilige Entlassungen sind keine normalen Umstände, und eine Besserung ist in absehbarer Zeit nicht in Sicht. „Das wird sich in den nächsten fünf bis sechs Jahren nicht ändern. Und so lange wollten wir das auch nicht machen“, sagt Klaus Dieter Grobel. Wann der Laden endgültig schließt, steht noch nicht fest. Ein reaktionsschneller Vermieter erlaubt dem Unternehmen zu arbeiten, „bis der Laden leer ist“.

Source

Leave a Reply

Your email address will not be published.

In Verbindung stehende Artikel

Back to top button