Große Ehre: Wie ein Bochumer in Togo zum Häuptling wurde

Bochum.
Reinhard Michele aus Altenbochum hat ein humorvolles Buch über seine Erfahrungen in Afrika geschrieben: “Was macht ein Weißer hier?”

Ab dieser Woche ist er wieder unterwegs: erst nach Ghana, dann in den Südsudan. Ein paar Flugstunden und endlose Kilometer auf staubigen Pisten erwarteten ihn. „Fliegen ist schnell. Es ist ermüdend, Stunden im Bus auf Schlaglöchern zu verbringen“, sagt Reinhard Micheel, Geschäftsführer der Canchanabury Bus Charity. Bochum.

Bochumer zieht es seit vielen Jahren nach Afrika

Und doch zieht es ihn immer wieder nach Afrika – einen Kontinent, den er in den vergangenen Jahren als Entwicklungshelfer so oft bereist hat wie kaum ein anderer. Über seine Reisen von Uganda nach Togo hat der 69-Jährige jetzt ein unterhaltsames Buch geschrieben, das jedem gut tut, der durch den Bochumer Januarwinter gewandert ist: „Was macht ein Weißer hier?“ Sie sagen.

„Muzungu“ ist ein Suaheli-Wort für einen Wanderer mit weißer Hautfarbe. „So haben mich die Kinder nach meiner ersten Reise nach Afrika genannt“, sagt er. Seit 43 Jahren ist Reinhard Michel in Afrika als „Muzungu“ bekannt. Seine erste Reise unternahm er 1979 mit zwei Freunden in einem VW-Bus: drei Wochen quer durch die Sahara. “Sahara hat nichts mit Afrika zu tun, es geht nur darüber hinaus.” 1980 zog er nach Ruanda – und von da an was mit ihm geschah.






Lustige Live-Berichte direkt auf der Seite erstellt

Woher seine Liebe zu Afrika kommt, darüber muss der alteingesessene Altenbochum nicht lange nachdenken: „Es sind die Menschen und ihre grenzenlose Hoffnung“, sagt er. „Auch wenn es ihnen nicht gut geht, haben sie immer gute Laune. Und sie hören nicht auf.”

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Die lustigen Geschichten seiner Reisen nach Afrika zwischen 2012 und 2018 wurden als Lebensberichte geschrieben. Das heißt, er schrieb sie als eine Art Tagebuch vor Ort, mal nachts im Hotel, mal mit Taschenlampe auf dem Weg zum Camp. „Ich habe immer ein Notizbuch, in das ich alles mit der Hand schreibe“, sagt er. „Abhängig von meinem Netzwerkzugang habe ich es später geschrieben und an meine Freunde und Unterstützer der Canchanabury-Kampagne nach Hause geschickt.“

Die Sprache des Ruhrgebiets ist interessant

Die Resonanz auf seine Berichte war so gut, dass Michel beschloss, sie zusammenzufassen und als Buch zu veröffentlichen: „Dies ist keine detaillierte Schilderung der Entwicklungshilfe, sondern eine persönliche Schilderung meiner Erfahrung“, sagt er.

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In der charmanten Sprache des Ruhrgebiets entführt Michel seine Leser in eine Welt, in der Glück und Traurigkeit oft nah beieinander liegen. Es war eine schwierige Situation während des Bürgerkriegs im Sudan, und er hat den Luftangriff hautnah miterlebt. „Früher sind wir in Kegeln gefahren, allein wäre es sehr gefährlich“, sagt er. “Wir haben diese Autos sogar mit Dreck beschmiert, damit sie aus der Luft nicht gut zu sehen sind.”

Eine unerwartete Ehre bei einer Zeremonie in Togo

Es sorgte für Gelächter in einem kleinen Dorf in Togo: 2011 errichtete die Aktion Canchanabury mit Hilfe der Bochumer Aktiengesellschaft ein Krankenhaus und eine Wasserpumpe. Als Michel zwei Jahre später dorthin zurückkehrte, begrüßten ihn die Leute begeistert: „Der Ältestenrat hat beschlossen, mich zum Dorfvorsteher zu machen“, erinnert er sich schmunzelnd. “Ich war schick angezogen. Die Krone habe ich noch zu Hause.”

Seitdem wird er als „Togbe“ verehrt, was „Älterer“ bedeutet. Auszeichnung: “Vier Hektar Land und zwei Frauen stehen mir noch zu.”



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