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Komet C/2022 E3 (ZTF) wird mit einem Fernglas und möglicherweise sogar mit bloßem Auge sichtbar sein. Wie man ihn am besten beobachtet.
Update vom Mittwoch, 18. Januar 2023: Der Komet C/2022 E3 (ZTF) erreichte am 12. Januar das Perihel, seine größte Annäherung an die Sonne. Seitdem kommt er der Erde immer näher. Am 1. Februar ist er der Erde am nächsten, er hat das sogenannte Perigäum erreicht. Der Komet ist jedoch bereits zu sehen: Er war die ganze Nacht am Himmel und bewegt sich von Nordwesten nach Nordosten.
Die beste Zeit, um den Kometen zu sehen, ist Ende Januar, wenn das Licht des Mondes die Beobachtung nicht stört. Der nächste Vollmond steht am 5. Februar am Himmel und sein Licht könnte den schwachen Kometen verdecken. Außerdem ist der Komet am besten in sehr dunkler Umgebung und mit Hilfe eines Fernglases oder eines Teleskops zu sehen.

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) ist nicht das erste Mal, dass er von der Erde aus gesehen wurde. Vor etwa 50.000 Jahren passierte es die Erde und wird nach etwa 50.000 Jahren zurückkehren.
Am Himmel ist der grüne Komet C/2022 E3 (ZTF) zu sehen
Erstmeldung vom Dienstag, 3. Januar 2023: Kassel – Seit seiner Entdeckung ist er Experten und Amateurastronomen seit einigen Monaten bekannt Komet C/2022 E3 (ZTF) bereits im März 2022. Doch der Komet nähert sich langsam der Erde und wird heller, sodass er ab etwa Mitte Januar auch Laien mit Ferngläsern interessieren wird, wie fr.de schreibt.
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Am 12. Januar 2023 erreicht der Komet seine sonnennächste Annäherung, das sogenannte Perihel. Er ist dann noch 166 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. In diesem Moment ist der Komet noch mehr als 100 Millionen Kilometer von der Erde entfernt – doch das soll sich in den kommenden Tagen ändern. Nach dem 12. Januar nähert sich der Komet C/2022 E3 (ZTF) weiter der Erde und erreicht am 1. Februar seine erdnächste Entfernung (das sogenannte Perigäum). Zu diesem Zeitpunkt liegen zwischen dem Kometen und der Erde nur 42 Millionen Kilometer – am Himmel ist er zu dieser Zeit besonders gut zu sehen.
Wie hell wird Komet C/2022 E3 (ZTF) sein? Vielleicht mit bloßem Auge sichtbar
Aber wie hell wird der Komet? Die Helligkeit von Kometen vorherzusagen ist schwierig, weil es schwierig ist vorherzusagen, wie sie sich verhalten werden, wenn sie sich der Sonne nähern. So mancher vielversprechende Komet ist bereits zerbrochen, bevor er von der Erde aus gut sichtbar war. In der Astronomie gilt das Sprichwort „Kometen sind wie Katzen: Sie haben einen Schweif und machen, was sie wollen“.
Bisher habe sich der Komet aber “ohne größere Schwankungen innerhalb der Helligkeitsprognosen gehalten”, erklärt der österreichische Kometenfotograf Michael Jäger gegenüber fr.de von IPPEN.MEDIA. „Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass er Ende Januar oder Anfang Februar die 5. Klasse erreicht“, so der Experte weiter. „Der Komet ist nur unter einem dunklen Berghimmel zu sehen, aber aus urbanen Gebieten braucht man ein kleines Teleskop“, betont Jäger.
Experten schätzen, dass der Komet C/2022 E3 (ZTF) etwa von Mitte Januar bis Mitte Februar mit dem Fernglas gut sichtbar sein wird. Er ist auch von sehr dunklen Orten aus mit bloßem Auge zu sehen – mit einer Show wie der des Kometen C/2020 F3 (Neowise) im Sommer 2020 ist aber nicht zu rechnen. Davon geht auch Kometenexperte Jäger aus: „Dieser Komet ist nicht mit den hellen Kometen wie Neowise 2020 zu vergleichen.“
Komet C/2022 E3 (ZTF) wird die ganze Nacht am Himmel stehen
Wer den Kometen beobachten möchte, hat mit C/2022 E3 (ZTF) Glück: Dann ist die Beobachtung am spannendsten, er steht hoch am Himmel und ist die ganze Nacht über zu sehen. Anfang Januar jedoch verschwindet der Komet in der Abenddämmerung hinter dem Horizont. Nach Mitternacht erscheint er im Nordosten. Mit der Zeit steigt der Komet C/2022 E3 (ZTF) höher: Ab etwa Mitte Januar geht er nicht mehr unter, ist aber die ganze Nacht über am Himmel zu sehen.
Anfang Januar befindet sich der Komet noch in der Nähe der Sternbilder Nordkrone, Herakles und Bären und zieht ihn jede Nacht ein Stück weiter in das Sternbild Ursa (Kleiner Bär). In der zweiten Januarhälfte ist er einige Zeit in der Nähe des Polarsterns zu sehen. Wenn er seinen erdnächsten Punkt erreicht, wird der Komet hoch am Himmel stehen und nicht untergehen. Allerdings gibt es in diesem Moment auch einen hellen Störfaktor am Himmel: Am 5. Februar ist Vollmond und der Mond erleuchtet den Himmel.
Der Komet sollte Mitte Februar mit dem Fernglas sichtbar sein. Besonders lohnenswert könnte die Beobachtung auch am 10., 11. und 12. Februar sein: Dann wird der Komet C/2022 E3 (ZTF) im Sternbild Stier ganz nah am Planeten Mars vorbeiziehen.
So können Sie Komet C/2022 E3 (ZTF) am Nachthimmel beobachten
- Anfang Januar: Der Komet startet am Abend und taucht nach Mitternacht im Nordosten wieder auf.
- 12. Januar: Der Komet C/2022 E3 (ZTF) erreicht seine sonnennächste Position und ist nur 166 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
- Ab ca. Mitte Januar: Der Komet ist die ganze Nacht am Himmel zu sehen. Es befindet sich in der Nähe des Polarsterns und ist hoch am Himmel leicht zu beobachten.
- 1. Februar: Der Komet C/2022 E3 (ZTF) erreicht mit einer Entfernung von nur 42 Millionen Kilometern seine erdnächste Annäherung.
- 10., 11. und 12. Februar: Der Komet wird nahe am Planeten Mars im Sternbild Stier vorbeiziehen.
- Etwa Mitte Februar: Der Komet wird immer schwieriger zu sehen, je weiter er sich von der Sonne entfernt.
Kometen sind „schmutzige Schneebälle“ aus Eis und Staub
Kometen gehören zu den ältesten Objekten in unserem Sonnensystem. Sie bestehen aus Staub und Felsen, die von Eis zusammengehalten werden. Deshalb werden sie auch „schmutzige Schneebälle“ genannt. Kometen stammen aus der Entstehungszeit der Planeten des Sonnensystems, weshalb sie auch für die Forschung von besonderem Interesse sind.
Nähert sich ein Komet der Sonne, heizt er sich im Weltall auf und das Eis, das Staub und Gestein zusammenhält, sublimiert – es verdunstet. Staub und Gestein werden gelöst – der charakteristische Kometenschweif entsteht. Kometen hinterlassen auf ihrer Bahn durchs All Staubspuren, die für regelmäßig wiederkehrende Ströme von Sternschnuppen auf der Erde sorgen. (Tab)