Hockey-Sportdirektor Schultze: “Sind hinter der Weltspitze” | NDR.de – Sport

Stand: 12. August 2022 13:50 Uhr

Martin Schultze ist seit dem 1. November Sportlicher Leiter des Deutschen Eishockey Bundes (DHB). Der 50-Jährige sprach im Interview mit dem NDR darüber, wie er die in die Jahre gekommenen Vereinsstrukturen modernisieren will und was er bei der Nationalmannschaft für Verbesserungsbedarf sieht.

Martin Schultz, Sie sind gerade Sportdirektor des DHB geworden. Die Hallenhockeymeisterschaft in Hamburg ist das erste große Heimturnier. Was erwartest du von dieser Veranstaltung?

Schulze: Ich hoffe, am Samstag und Sonntag im Finale mit der deutschen Mannschaft das Stadion zu rocken. Das ist Wunschdenken. Natürlich will man immer Titel gewinnen, aber noch wichtiger ist mir, dass man hier Begeisterung entfachen und richtig gute Turniere spielen kann.

Was können Sie von den beiden deutschen Teams erwarten?

Schulze: Die Ukrainerin und die Niederländerin haben es nicht leicht, aber sie wollen zwei Goldmedaillen gewinnen. Vor allem die Ukrainer haben sich hier in Hamburg fast vier Wochen lang vorbereitet. Auch für Männer ist es kein Selbstläufer. Österreich und Belgien sind am Horizont.


Video: Ukraine startet bei der Frauen-Eishockey-Meisterschaft in Hamburg (2 Minuten)

Im nächsten Jahr wird Mönchengladbach Gastgeber der Feldhockey-Europameisterschaft sein, und 2024 finden die Olympischen Spiele in Paris statt. Laut DHB soll es „sich ordentlich trennen“. Bei den Frauen und Männern war der letzte Sieg jedoch neun Jahre her, beim EM-Titel 2013.

Schulze: Wir sind jetzt hinter den Besten der Welt. Ich denke, beide Teams haben dafür unterschiedliche Gründe. Für Männer ist es eher eine Frage der Disziplin als alles andere. Wir haben unser Personal komplett erneuert und arbeiten mit unseren Mentaltrainern zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Leistung dort konstanter ist. Aber ich nehme jetzt an den Field Field Championships der Männer teil (13. bis 29. Januar 2023 in Indien, Henne.) Ich bin sehr optimistisch, dass wir wieder Medaillen gewinnen können. Athletik ist ein großes Problem für beide Mannschaften und sie müssen sich definitiv verbessern.

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Andere Länder setzen immer mehr auf spezialisiertere Strukturen. Gilt Hockey in Deutschland mittlerweile als Profisport?

Schulze: Wir werden niemals solche Experten sein. Australien hat beispielsweise angekündigt, für 135 Millionen Dollar ein neues Hochleistungszentrum in Perth zu bauen. wir werden es nie erreichen. Wir müssen andere Wege finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

„Ich will die bestehenden Rahmenbedingungen weiter ausbauen“, sagte er bei seinem Amtsantritt. Was bedeutet das und wie kommt es dazu?

Schulze: Mein Vorgänger, Christoph Menke-Salz, hat hervorragende Arbeit geleistet und persönliche Daten aufgelistet. Sowohl für Honamas als auch für Danas sind wir sehr gut aufgestellt. Wir investieren in Ausrüstung, um die sportliche Leistung und das Trainingsmanagement weiter zu verbessern, sodass wir in diesen Bereichen kleine, aber bedeutende Schritte unternehmen können. Die Vereinbarkeit von Sport und Bildung wird immer schwieriger, aber die Pro League hat es nicht einfacher gemacht.

wie soll das funktionieren?

Schulze: Es geht darum, ein Netzwerk aufzubauen. Manche Klubs sind schon sehr gut aufgestellt, aber leider gibt es noch viele weiße Flecken, wo sie es nicht sind. Es geht hauptsächlich darum, Leute in der Geschäftswelt zu finden, die Ihnen finanziell helfen können. Dabei zahlen sie zwei oder drei Jahre im Voraus und geben dem Athleten Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Sport und Training. Wir haben hier im Eishockey die besten Möglichkeiten und die müssen wir besser nutzen und weiterentwickeln.

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Was muss sich beim Deutschen Hockey-Bund ändern?

Schulze: Vieles wurde in letzter Zeit begonnen. In der Geschäftsstelle gab es eine personelle Veränderung. Es gibt viele junge Menschen, die mit Enthusiasmus und Enthusiasmus an ihre Arbeit herangehen. Wir müssen unsere Mitarbeiter mitnehmen und sie für die kommenden Herausforderungen begeistern. Aber wir müssen in vielen Bereichen professioneller werden. Das Beschleunigen und Fixieren eines solchen Beiztanks ist eine zeitraubende Aufgabe. Leider geht das nicht so schnell wie bei einem Verein, der schnell umdrehen kann.

Was hat sich bereits geändert?

Schulze: Novelty ist eine unabhängige Organisation von Heimveranstaltungen ab 2023. Aufgrund finanzieller Risiken hat der DHB seit 20 Jahren immer einen Außenbetrieb, hat sich aber immer wenig zu Wort gemeldet. Die EM in Mönchengladbach lässt sie alles selbst entscheiden. . Es wird ein echtes Eishockeyspektakel. Dies wird weiterhin eine Herausforderung bei der Erstellung von Heimveranstaltungen sein. Auch wenn Sie einen finanziellen Totalschaden riskieren.

DHBs tun sich oft mit Veränderungen schwer. Wie setzen Sie neue Ideen erfolgreich um?

Schulze: Ich habe viel Erfahrung in Vereinen. Dort habe ich 10 Jahre als Executive Director gearbeitet und den Club komplett neu organisiert. Ich weiß also, wie das funktioniert. Wir müssen uns moderner aufstellen. In vielen Bereichen kann man durch kleine Veränderungen am Anfang langsam das Ruder herumreißen. Es wird bis 2024 dauern, bis wir tatsächlich an der Struktur arbeiten. Die größte Herausforderung besteht darin, die Maßnahmen zu finanzieren, die 2023 anstehen, da wir 2023 noch ein großes Delta haben.

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Tobias Hauke ​​stürzt im EM-Spiel gegen Belgien. © Witters

Zum Auftakt des Turniers kam der Titelverteidiger nicht über ein 4:4 hinaus. Am Ende endete er mit einem 1:4-Rückstand.mehr

Wo müssen Sie mehr tun?

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Schulze: Im Jugendbereich muss noch viel getan werden. Spitzentalente findet man nicht früh. Wir müssen Fachkräfte schneller gewinnen und fördern. Zum Beispiel hat Danas nicht nur einen Eckenhersteller von Weltklasse. Ich möchte auch die strikte Geschlechtertrennung überdenken und diskutieren, ob sie sinnvoll ist. Für mehr Austausch insgesamt lässt sich vieles zusammenstellen.

Wir müssen Bereiche wie Spezialmannschaften für Behindertenhockey ausbauen. Als Verein haben wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Wir müssen auch wieder mehr Dienstleister für Vereine werden. Als integrative Organisation müssen wir Clubs unterstützen und ihnen Anregungen geben, wie sie sich besser positionieren können.

Gehören Sie einem Verein an? Wo geht es Ihnen besonders gut?

Schulze: Jahrzehntelang basierten andere Sportarten auf Hockey, aber jetzt müssen wir uns woanders umsehen. Bautechnisch hat der Handball im letzten Jahrzehnt viel erreicht. Wenn man sich anschaut, wie professionell sie in Sachen TV-Präsenz und Ausstrahlung geworden sind.

Auf welche Aufgabe freuen Sie sich am meisten?

Schulze: Meine Hauptantriebskraft sind die Olympischen Spiele in Paris. Ich denke, das werden großartige Spiele. Nach vergangenen Großereignissen wie der fragwürdigen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, den Olympischen Winterspielen in China und Tokio 2021 ohne Zuschauer wegen der Pandemie wird es in Paris endlich wieder ein richtiges Sportfest geben Aber es war auch meine letzte Chance. Ich habe als Athlet und als Trainer versagt. Also musste ich einen anderen Weg finden, um dorthin zu gelangen (lacht).

Das Interview führte Christina Schrader

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Tobias Hauke ​​bei der Hallenhockey-WM 2018 in Berlin © IMAGO / Matthias Koch

Für Tobias und Franziska Hauke ​​ist die heutige Eröffnung der Hallenhockey-Europameisterschaft in ihrer Heimatstadt Hamburg ihr letzter Auftritt auf internationaler Bühne.mehr

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Sport Flow | 08.12.2022 | 11:18 Uhr

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