
ichIn ihren Augen stehen die Interessen der Buchkunst und des Schreibens auf Papier im Zeitalter der digitalen Literatur nicht im Widerspruch. Stattdessen. „Das Interesse wächst“, sagte Dorothee Ader. Seit Ende 2021 leitet er das Klingspor Museum in Offenbach und verwaltet eine Sammlung von 80.000 Bilderbüchern, Schreibproben, Malbüchern, Drucken, Kalligraphien, Kinderbüchern, Plakaten und Tonbändern. Sie umfasst Exponate von 1900 bis heute und stammt aus der Privatsammlung des Modellbesitzers Karl Klingspor. Es ist eine erstaunliche Kunstsammlung, sagt Ader, aber in der Gemeinde ist es schwer zu sagen: “Aber das Haus ist allgemein akzeptiert.”
Deshalb sei es wichtig, sich digital besser aufzustellen und das Netzwerk auszubauen, so der Museumsleiter. Das Museum ist seit langem Mitglied der Union Europäischer Druckmuseen unter der Leitung von Stefan Soltek, ehemaliger Direktor des Klingspor-Museums. Ader und sein Team sind kürzlich in der südkoreanischen Stadt Cheongju angekommen, wo bis Mitte Oktober Werke des Museums beim „Jikji“-Festival ausgestellt wurden. Cheongju feiert die Tatsache, dass das älteste in Metalllettern gedruckte Buch der Welt, der Jikji, 1377 in der Stadt hergestellt wurde – fast 80 Jahre vor Gutenbergs Bibel.
Offenbach, Lithographiehaus
Aber Ader möchte auch den Titel der Druckerei, passend zur Stadt, in Offenbach besser etablieren. Im Sommer seines Auftritts fand erstmals das Druckfestival „Hot Printing“ statt. Ader freut sich nach wie vor über das starke Interesse der Touristen. Im Innenhof des Büsing-Palais zeigten Künstler am Wochenende an 50 Stationen ihre Druckgrafik, dazu Workshops, Lesungen und Gespräche. Alle zwei Jahre soll das Festival daran erinnern, dass Offenbach auf eine lange Tradition in der Druckgrafik zurückblicken kann. Alois Senefelder erfand hier 1796 die Lithografie. Bis heute würden in vielen kleinen Werkstätten „neue Drucktechniken“ geschaffen, sagt Ader.
Der 1979 in Homburg an der Saar geborene Germanist ist seit 2013 im Klingspor Museum tätig. Er begann als wissenschaftlicher Mitarbeiter, baute die Lehre des Museums auf und war im Laufe der Zeit in verschiedenen Jobs als Kurator tätig von Ankäufen und der Einstellung eines Kurators im Jahr 2019. Das, kurz gesagt, „hilft mir jetzt mehr“, sagt er. Neben Germanistik studierte er Literaturwissenschaft an der Gutenberg-Universität Mainz.
Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als freiberuflicher Museumsdozent am Gutenberg-Museum in Mainz. Die Kommunikation mit jungen Menschen ist ihm nach wie vor wichtig: „Die Kinderbuchausstellung ist die bestbesuchte, die wir haben.“ Nicht nur als Museumspädagogin, sondern auch als Mutter von drei Kindern im Alter zwischen 10 und 15 Jahren sieht sie sich. wie wichtig es ist, Wissen greifbar zu machen.