Riederwaldtunnel: Eilantrag verzögert Räumung im Fechenheimer Wald | hessenschau.de

Aktivisten versuchen weiter, die bevorstehende Rodung im Fechenheimer Forst zu verhindern – nun mit rechtlichen Mitteln. Die Polizei will mit der Räumung warten, bis das Verwaltungsgericht Frankfurt über den Eilantrag eines Baumhausbewohners entschieden hat.

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Eilantrag verzögert Räumung im Fechenheimer Forst


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Ein Aktivist, der in einem Baumhaus im Fechenheimer Forst lebt, versucht mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht (VG) in Frankfurt gegen die Sperrung des Waldes vorzugehen. Umweltaktivisten verschiedener Initiativen versuchen seit Monaten zu verhindern, dass dort Bäume für den Ausbau der A66 mit dem Riederwaldtunnel gefällt werden.

Für die Rodung muss zunächst der besetzte Wald im Frankfurter Osten gerodet werden. Zuständig dafür ist das Polizeipräsidium Frankfurt. Der Gegner der Verlängerung begründete seinen Eilantrag damit, dass er sein Baumhaus unbehelligt von der Polizei weiter nutzen wolle. Die Frankfurter Polizei teilte am Donnerstagvormittag mit, dass sie als Verfahrensbeteiligte die Entscheidung des VG Frankfurt über den Eilantrag mit der Wegweisung abwarten werde.

Noch ein Eilantrag in Kassel

Offenbar will das Gericht nicht lange warten, nach Angaben eines Sprechers wird es in den kommenden Tagen über den Antrag entscheiden. Wann genau mit dem Beginn der Räumungen zu rechnen ist, den Aktivisten „Tag X“ nennen, ist allerdings wieder offen. Zudem ist am Mittwoch ein weiterer Eilantrag gegen das Vorhaben beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel eingegangen. Der Bundesverband der Naturfreunde fordert eine sofortige Verschiebung der Sanierung. Wo genau der streng geschützte Bockkäfer im Wald lebt, muss genauer untersucht werden. Es müssen keine Tatsachen vorab geschaffen, das heißt, Bäume müssen gefällt werden.

Zudem wenden sich die Naturfreunde beim VGH grundsätzlich gegen die geplante Säuberung. Ein VGH-Sprecher bestätigte den Eingang dieser Bewerbung gegenüber hr. Das Gericht werde “zügig entscheiden”, ob der Autobahn GmbH die Reinigung zunächst bis zur Entscheidung über den Eilantrag untersagt wird. Diese zweite Entscheidung ist jedoch nicht in naher Zukunft zu erwarten.

Ein Teil der A66 muss gesperrt werden

Aus taktischen Gründen will die Polizei keine Angaben dazu machen, wann mit der Rodung des rund zwei Hektar großen Waldes begonnen wird. Sie kündigte am Mittwoch an, dass der Polizeieinsatz zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen werde.

Unter anderem müsse die A66 für die Dauer des Einsatzes gesperrt werden, sagte Polizeipräsident Stefan Müller. Bis wann die Autobahn dann noch befahrbar sein wird, blieb zunächst offen. Seit Dienstag hat das zuständige Forstamt eine Sicherheitszone im Wald rund um die geplante Rodungsfläche für die Nutzung gesperrt.

“Sicherheit geht vor”

Wie lange der Einsatz dauern werde, könne frühestens nach zwei bis drei Tagen abgeschätzt werden, so Müller weiter. Aus Sicht der Polizei stellten die im Wald errichteten Baumhäuser und andere Bauwerke während des Einsatzes eine besondere Gefahr dar – vor allem, wenn Menschen dort seien, sagte Müller.


Grafik über die Rodung des Fechenheimer Waldes

„Wenn Menschen eingreifen, um die polizeilichen Maßnahmen zu verzögern, gehen sie ein sehr hohes eigenes Risiko ein“, sagte der Polizeipräsident in einer Erklärung. Die Ausbaugegner erhöhten damit auch die Gefahr für Polizisten.

Sicherheit habe für ihn oberste Priorität, versichert Müller. Die Polizei werde „zu Gunsten eines schnelleren Einsatzverfahrens kein Risiko eingehen“. Das Ziel ist, dass niemand verletzt wird. Er erwarte, dass es von allen Beteiligten geteilt werde, sagte Müller.

Räumung nur bis Ende Februar erlaubt

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst sucht während des Einsatzes nach Blindgängern. Die freigegebenen Flächen sind anschließend umgehend zu reinigen. Die Fällarbeiten müssen Ende Februar abgeschlossen sein Sein. Danach ist das Fällen von Bäumen aufgrund des Beginns der Nist- und Brutzeit der Vögel nicht mehr erlaubt.

Die Autobahn GmbH will in diesem Winter nicht mitten auf dem Gelände einige Eichen fällen: Grund ist ein Gutachten über den geschützten Bockkäfer, der daher in den Bäumen leben kann. Zu Beginn der Arbeiten will die Autobahn GmbH Baustraßen um die Eichen bauen. Diese sogenannten Habitatbäume müssen dann später gefällt werden.

Erweiterungsgegner kündigen Protest an

Die im Wald befindlichen Aktivisten bekräftigten am Mittwochabend in einer Mitteilung, dass sie das Waldgebiet im Frankfurter Osten nicht verlassen wollen. Für den „Tag X“, also den Tag des Beginns der Räumung, planen sie eine Kundgebung und Mahnwache an der U4/U7-Station Kruppstraße.

„Wenn der Tag X kommt, wenn die Polizei im Fechenheimer Forst eintrifft und wenn die Kettensägen heranzurücken drohen, werden wir wieder – sehr massiv – gegen dieses wahnsinnige Bauprojekt der Ampeln in der Bundesregierung und der schwarz-grünen Landesregierung protestieren “, heißt es in einer Mitteilung der Bürgerinitiative Riederwald.

Stellungnahme zum Langhornkäfer

Am Dienstag reichten der Umweltschutzverband BUND und die Bürgerinitiative einen Gegenbericht zu dem geschützten Laubholzbock bei den Behörden ein und forderten, die Sanierung bis zur behördlichen Prüfung ihres Berichts zu verschieben. Andernfalls wollten sie vor Gericht ziehen, hieß es.

Die Linken im Landtag forderten die Landesregierung auf, die Rodung und Säuberung des Waldes „sofort auszusetzen“ und verwiesen darauf, dass eine Waldplakette gegen das Verbot des Rodungsbereichs und der Pufferzone im Fechenheimer Wald protestiere. . Die Rechtslage müsse “während der Wald steht” geklärt werden. Das Verkehrsministerium erklärte auf Anfrage von hr, es sehe „keine rechtliche Grundlage für eine weitere Verzögerung“.

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