
Die Energiekrise hat den Kampf gegen den Klimawandel zurückgeworfen. Auf der Weltklimakonferenz warnte Bundeskanzler Scholes vor dauerhaften Folgen für den Umweltschutz. Und er bekräftigt das Ziel der Klimaneutralität bis 2045.
Die Kanzlerin bekräftigte das Ziel, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. Das bedeutet, dass Emissionen von klimaschädlichen Gasen durch ihre Aufnahme in Böden, Wäldern oder Ozeanen vollständig eliminiert werden.
„Nicht weniger, sondern mehr Tempo, mehr Lust, mehr Kooperation beim Umstieg auf erneuerbare Energien ist das Gebot der Stunde“, betonte Scholz. „Unserem starken Engagement für den Klimaschutz müssen ebenso starke Taten folgen.“
Scholz sagte auch zu, die deutschen Mittel für den weltweiten Waldschutz von einer auf zwei Milliarden Euro zu verdoppeln. Scholz kündigte an, 170 Millionen Euro für einen neuen Schutzschild gegen Klimarisiken bereitzustellen. Das Entwicklungsministerium kündigte an, die Mittel zum Schutz der Regenwälder in Zentralafrika und Südamerika bis 2025 um eine Milliarde Euro aufzustocken.
Beides finanziert sich aus den jährlichen Mitteln zur Bekämpfung des Klimawandels, die bis 2025 von 5,3 auf sechs Milliarden Euro steigen werden.
So groß wie die Europäische Union: 420 Millionen Hektar Wald wurden seit 1990 zerstört.
Deutschland hat auf der letztjährigen Weltklimakonferenz in Glasgow insgesamt eine Milliarde Euro zugesagt, um die Wälder der Erde von 2021 bis 2025 zu schützen. Dieser Betrag wird sich nun auf zwei Milliarden Euro verdoppeln.
Nach Angaben der Bundesregierung sind seit 1990 schätzungsweise 420 Millionen Hektar Wald verloren gegangen, das entspricht in etwa der Größe der Europäischen Union. 88 % der Entwaldung gehen in die Landwirtschaft. Auch der Konsum in Europa trägt indirekt zur Entwaldung bei. Neben der Holzproduktion haben auch der Anbau von Kaffee, Kakao, Sojabohnen, die Gewinnung von Palmöl und die Viehzucht zur Zerstörung von Waldflächen geführt.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze nannte die Aufstockung der Mittel “ein starkes Zeichen der Solidarität”. „Ohne intakte Natur ist der Mensch den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert“, sagte der SPD-Politiker. „Wälder sind Heimat von Tier- und Pflanzenarten, aber auch Lebensgrundlage für Menschen auf der ganzen Welt. Daher reduziert Waldschutz auch die Armut.“
In Ägypten wird ein Schutzschild für Klimagefahren errichtet.
In der zweiten Woche der Klimakonferenz soll offiziell ein Sicherheitsdach zur Bekämpfung von Klimarisiken etabliert werden. Sie hat ein neu zu gründendes Büro in Frankfurt am Main und 170 Millionen Euro Anschubfinanzierung. Die Mittel sollen Ländern zugutekommen, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind. Nach Angaben der Bundesregierung umfasst es mittlerweile 57 Länder.
Scholz betonte, Deutschland werde „ohne Wenn und Aber“ aus fossilen Brennstoffen aussteigen. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Bindung russischer Gaslieferungen führen dazu, dass deutsche Kohlekraftwerke länger am Netz bleiben, und die Bundesregierung will den Ausbau von Gasfeldern in Afrika fördern, z.
Dennoch betonte Scholz, dass die Energiewende „nicht nur eine zukunftsorientierte Klima-, Wirtschafts- und Umweltpolitik, sondern auch eine Sicherheitspolitik erfordere“, betonte die Kanzlerin. „Für uns ist klarer denn je: Windkraft, Solarenergie und grünem Wasserstoff gehört die Zukunft.“
Die Kanzlerin erwartet ein „robustes Arbeitsprogramm“ zur Reduzierung der Emissionen.
Zum Ziel der Konferenz in Sharm el-Sheikh sagte Schulz, die fast 200 dort versammelten Länder würden sich auf “ein starkes Aktionsprogramm zur Emissionsreduzierung” einigen. Sie sollte konkrete Maßnahmen enthalten, um den bestehenden Rückstand aufzuholen. (dpa)