
Ein in Deutschland ansässiger Bio-Verkäufer muss Insolvenz anmelden. Das Dilemma, mit dem die gesamte Branche in der Krise zu kämpfen hat, wird offengelegt.
München – Mehrere Einzelhändler mussten in der Vergangenheit mehrfach Insolvenz anmelden. Die Gründe waren unterschiedlich: Mal waren es Energiekrise und Inflation, mal Corona-Auswirkungen, mal Personalmangel. Oft passte alles zusammen. Jetzt muss der Bio-Verkäufer nachziehen – doch die Insolvenz kommt kaum überraschend.
Bio-Verkäufer „Basic“ ist insolvent – finanzielle Schwierigkeiten zeigten sich bereits
Mögen Lebensmittelzeitung (LZ) gab bekannt, dass der Bio-Verkäufer „Basic“ ein eigenverantwortliches Insolvenzverfahren beantragt hat. Dem Antrag des Vorstands auf ein Schirmverfahren, das zur Sanierung des Unternehmens genutzt werden könnte, soll das Gericht bereits stattgegeben haben.
Dass der Münchner Konzern „Basic“ in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte, dürfte Experten nicht wirklich überraschen. Erst Ende November musste das Tochterunternehmen Biomammoth wegen massiver Umsatzeinbrüche Insolvenz anmelden.
Die „Basic“-Tochter „Biomammut“ war kürzlich insolvent – die Muttergesellschaft zieht nun nach
Sie betreibt sechs Filialen in Baden-Württemberg. „Basic“ betreibt derzeit 22 Filialen, davon 20 in Süddeutschland und zwei in Salzburg (Österreich). Allein in München haben derzeit 12 Filialen geöffnet.
Entsprechend LZ Es bleibt nichts anderes übrig, als den bitteren Konkursprozess einzuleiten. „BiUno Bio“ musste sogar fertig werden.
Die Bio-Branche leidet unter Umsatzeinbußen – Kunden sind in der Krise preissensibler
Entsprechend LZ jedenfalls ist es momentan nicht einfach. Inflationsbedingt sind die Lebenshaltungskosten für viele Verbraucher seit Kriegsbeginn in der Ukraine explodiert. Viele Verbraucher achten viel mehr auf die Preise, wenn sie in den Regalen von Groß- und Discountern stöbern.
Der Bio-Verkäufer „Basic“ muss Insolvenz anmelden.
© Bernd Friedel/Imago
Wenig überraschend fällt der Griff entsprechend ab Arbeitswoche Im Schnitt 42 Prozent teurer, Bio-Produkte tun sich für viele schwer. Mögen Handelsblatt es wurde berichtet, dass Discounter, die ebenfalls die Preise erhöhen mussten, bald nach Beginn des Ukrainekrieges Marktanteile gewinnen konnten. Die Verbraucher ziehen immer noch billigere Alternativen vor, anstatt mehr für Bio-Produkte auszugeben.
Der Bio-Verkäufer „Basic“ braucht eine Umstrukturierung – sinkende Umsätze, Machtkampf und höhere Kosten
Der 1997 gegründete Bio-Pionier „Basic“ kämpft schon lange mit steigenden Mietpreisen. Auch der Umzug in eine große Zentrale in München erhöhte die Kosten LZ hoch.
Infolgedessen beschloss das Top-Management der Handelskette, die Geschäftsaktivitäten im Norden, Westen und Osten der Republik vollständig einzustellen. Stattdessen lag der Fokus ausschließlich auf dem Süden, insbesondere Bayern und dem Frankfurter Raum. Aber der Kurswechsel war nicht fruchtbar.
Die Bio-Kette „Basic“ hat bereits gespart – doch die Insolvenz ist vorprogrammiert
Die Konkurrenten Superbiomarkt und Bio Company profitierten von den finanziellen Problemen. Allein sie kauften insgesamt zehn ehemalige Kernmärkte. Trotz des Verkaufs wurde das Unternehmen durch steigende Kosten und interne Machtkämpfe zwischen den Aktionären lahmgelegt.
Das bestätigen auch die Zahlen: Entsprechend LZ Schätzungen zufolge liegt der Nettoumsatz mit 150 Millionen nun deutlich darunter. Ob weitere Giganten der Bio-Branche in naher Zukunft Insolvenz anmelden müssen und dem Konkurrenten „Basic“ folgen, bleibt abzuwarten.
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