Von Davos aus: Lauterbach liefert sich Twitter-Streit mit „Welt“-Chefredakteur Poschardt

Gesundheitsminister Lauterbach lobt „Welt“-Redakteur Gersmann – und legt sich gleichzeitig mit seinem Chef Poschard an.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist am Montag zum Weltwirtschaftsforum nach Davos aufgebrochen. Die Jahreskonferenz des Weltwirtschaftsforums in der Schweiz beginnt am Dienstag, wenn Spitzenpolitiker auf Wirtschafts- und Wissenschaftsführer treffen. 2023 fehlen Schwergewichte wie US-Präsident Joe Biden, der chinesische Staats- und Regierungschef Xi Jinping und Kreml-Chef Wladimir Putin. Die Konferenz ist geprägt vom russischen Aggressionskrieg gegen die Ukraine, aber auch Themen wie Klimawandel und Corona stehen auf der Tagesordnung.

Aus Deutschland kommen Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP). Lauterbach wird an Podiumsdiskussionen zu gesundheitspolitischen Themen teilnehmen und sich mit Kollegen und Experten aus anderen Ländern austauschen. Im Vorfeld traf sich Lauterbach mit „Welt“-Journalist Olaf Gersmann in Davos, wie der Minister in einem Tweet mitteilte. Gersemann leitet bei der Zeitung Wirtschaft, Finanzen und Immobilien.

Lauterbach twitterte über das Foto als Dankeschön an Grisman für seine Berichterstattung während der Pandemie. Der Journalist hatte lange Zeit kontinuierlich neueste Infektionsdaten und deren wissenschaftliche Einordnung veröffentlicht und auch über seine Social-Media-Kanäle verbreitet. Lauterbach konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: Für einen „Welt“-Mitarbeiter unter Chefredakteur Ulf Poschardt sei es kein „selbsttragender Erfolg“ gewesen, schrieb er.

Alf Poschard kritisierte die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung.

Hintergrund ist die kritische Haltung der „Welt“ gegenüber den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Poschard betonte in seinen Schriften stets die Eigenverantwortung der Bürger, wies sie als politische Einmischung zurück und kritisierte die Einschränkung der Freiheit durch Verordnungen. Poschard sprach sich auch gegen die Impfpflicht aus und vertrat damit teilweise die gegensätzlichen Ansichten von Germansman. Teile der Wissenschaft Als Charity-Virologe Christian Drosten regelmäßig Poschard attackierte, ist sein Ton auf Twitter provokativ und kontrovers, nicht nur beim Thema Corona. Er greift Klimaaktivisten an und beklagt sich regelmäßig über angebliche „Aufwach“-Attitüden.

Lauterbach und Poschardt stießen im November 2022 aneinander. Poschard schrieb, die Themen „Corona und Klima“ seien seine „Schwierigkeiten, wie weit man die Idee des Ausnahmezustands ausdehnen kann und wie weit man mit der Illegitimität verschiedener Denker gehen kann“. Lauterbach warf ihm daraufhin vor, Verschwörungstheorien zu verbreiten. Er habe „weder Corona- noch Klimatote“ verhindert. “Beide sind. Ehrlich!” antwortete Lauterbach.

Ulf Poschardt reagierte auf die Attacke von Karl Lauterbach.

Lauterbachs Tweet aus Davos erhielt erwartungsgemäß eine schnelle Antwort von Poschardt. Der Chefredakteur fragte höflich, was der Angriff auf Jersman bedeute, um ihn zu loben.

Auch Lauterbach entgegnete höflich: „Nichts für ungut, aber ich bin dir noch nie begegnet, leichtfertig im Verwarnungsteam.“ Poschard antwortete, er sei “Team: Freiheit und Grundrecht”. Lauterbach antwortet entschuldigend mit einem Handschlag-Emoji.

Der Streit scheint beigelegt – angesichts der stetig sinkenden Corona-Fallzahlen in Deutschland und der damit verbundenen nahezu vollständigen Milde kein leichtes Unterfangen. Zudem verteidigte Olaf Gersemann Poschardt selbst, schrieb, er habe sich “manchmal stark gegen ihn gestellt”, ihn aber nie gebremst. (CME)

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