Wehrbeauftragte fordert härteres Vorgehen gegen rechtsextreme Soldaten

Deutschland Nach Razzia

Wehrbeauftragte fordert härteres Vorgehen gegen Rechtsextremisten

„Vergehen müssen arbeitsrechtlich und strafrechtlich konsequent verfolgt werden“: SPD-Politikerin Eva Högl

Quelle: Fabian Sommer/dpa/Archivbild

Nach der Razzia in einem mutmaßlichen terroristischen Netzwerk von Reichsburgern werden auch ein Soldat und mehrere Reservisten verdächtigt. Die Wehrbeauftragte Eva Högl wünscht sich ein konsequenteres Vorgehen gegen Rechtsextremisten in der Bundeswehr.

EINNach der Großrazzia gegen eine mutmaßliche Terrorgruppe der Reichsbürgerszene fordert die Bundestagsbeauftragte für die Wehrmacht, Eva Högl (SPD), ein entschlosseneres Vorgehen gegen offensichtlich rechtsextreme Soldaten. „Vergehen müssen arbeitsrechtlich und strafrechtlich konsequent verfolgt und geahndet werden. Es muss schnell gehen“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Im Moment dauern die Verfahren viel zu lange.”

Verfahren vor Wehrdienstgerichten dauern laut Högl oft Jahre. Etwa ein Viertel der Richterstellen sind seit Jahren nicht besetzt. „Die Wehrdisziplinaranwaltschaft, die dann das Verfahren führt, muss personell besser ausgestattet werden“, forderte der SPD-Politiker. Zudem steht die Novelle des Soldatengesetzes an, mit dem Ziel, „künftig die Entlassung von Zeitsoldaten auch nach mehr als vier Jahren zu ermöglichen“.

Polizei und Bundesanwaltschaft sind am Mittwoch mit mehreren tausend Einsatzkräften bundesweit gegen ein mutmaßliches Terrornetzwerk von Reichsbürgern vorgegangen, die angeblich einen gewaltsamen Umsturz planten. Es gibt mehr als 50 Angeklagte; Unter den Verdächtigen sind ein aktiver Soldat und Reservist der Bundeswehr.

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In der Bundeswehr hat sich nach Angaben der Wehrbeauftragten bereits viel getan, um das Problem Rechtsextremismus in den Griff zu bekommen. Seit 2017 müssen sich Bewerber einer Sicherheitskontrolle unterziehen, um extremistischen Einstellungen auf den Grund zu gehen. Zudem besteht seit Oktober die Möglichkeit einer erweiterten Sicherheitsüberprüfung für Tätigkeiten mit besonders hohen Sicherheitsanforderungen. Damit sei die Grundlage dafür geschaffen, dass auch aktive Reservisten Sicherheitskontrollen werden, sagte Högl. Damit wird eine weitere Sicherheitslücke geschlossen.

Auch wenn dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) mehr Personal für die Sicherheitskontrolle zur Verfügung gestellt wurde, ist laut Högl unklar, ob es ausreicht, wenn künftig mehr Menschen kontrolliert werden müssen. Vermutlich werde MAD dann “noch mehr Personal brauchen”.

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